Blacklist Royals - Semper Liberi

Blacklist Royals - Semper Liberi

Whoa, die Serie der grandiosen Alben, die dieses Jahr in meinen Briefkasten geworfen werden, reisst nicht ab. Diesmal haben die Kollegen von Gunner Records wieder eine absolute Granate in den USA gefunden und präsentieren mit "Semper Liberi" das neue Album der Blacklist Royals.

Während man nach dem Opener "No Looking Back", denkt, dass es sich hier "nur" um erstklassigen, harten Punkrock handeln kann, sieht man sich im Folgenden sofort getäuscht. Die Jungs kommen schließlich aus Nashville, Tennessee und da hat man einen Ruf zu verteidigen. Dementsprechend werden fortan lustig die Stile gemixt und jeder Song enthält Prisen von Rock'n'Roll, Folk, Country oder auch mal einige Surf-Elemente. Das gibt einen grandiosen Sound und geht ordentlich nach vorne.

Besonders gut gefällt mir auf der gesamten Scheibe der Einsatz des Pianos im Zusammenspiel mit der Gitarre. Beide Instrumente bringen die Melodien immer wieder in neue Höhen und ergänzen sich hervorragend zu einem eigenen, die Platte prägenden, Sound. Wer nicht weiß, was ich damit meine, darf sich gerne mal "American Hearts", "California" und auch das überragende "Tennessee Blues" geben. Wunderbare Lieder voller Drive und spielerisch guten Klavier-Linien. Großes Kino!.

Bei den genannten Songs findet man auch ein weiteres Moment, was "Semper Liberi" auszeichnet: Diese unglaublichen Melodien und Mitsing-Hooks. Jeder einzelne Song geht sofort ins Ohr und man kann ihn entweder nach Sekunden mitpfeifen, oder singen.

Und mit "Drive On" bekommt man dann das geboten, was allgemein gerne mal als, die Band möge mir verzeihen, "Lagerfeuerromantik" bezeichnet wird. Im Gegensatz zu - fast - allen Stücken besticht dieses durch Einfachheit und Zurückgenommenheit. Gut, ist bei einem Gitarren-Solo-Stück ja auch recht einfach... "Drive On" läutet dann auch einen etwas härteren Part der Scheibe ein, der mit "Love in the Backseat" und "Jolie Blonde" 2 recht kurze, knackige Tracks umfasst, wobei letzter vor allem durch eine Hauch Folk begeistert. Danach bleibt es mit "Things they say" zwar immer noch härter als zu Beginn, es wird aber wieder melodischer.

Die Platte gipfelt dann mit "The Promised Land" in dem vielleicht besten Stück der ganzen Platte. Ein wirklich grandioser Punk'n'Roll-Song mit der nötigen Härte und dem entsprechden Mitsing-Potential. Gefolgt wird dieser Hammer dann vom wunderschönen "Church Bells are Ringing". Echtes Gänsehautgefühl. Als Bonus gibt es dazu dann noch zwei ebenfalls empfehlenswerte unveröffentlichte Bonustracks.

"Semper Liberi" ist einfach ein Album, das alles das hat, was große Alben brauchen: Den nötigen Drive, wunderbare Melodien, großaritge Sing-Alongs und einem ausreichenden Schuss Härte. Dazu kommt noch, dass die Scheibe sofort gute Laune erzeugt, auch nicht ganz zu verachten bei dem bisherigen Verlauf dieses Sommers.

Man kann den Blacklist Royals also zu einer bestechenden Scheibe gratulieren und sich einen fetten Vermerk in den Kalender machen, denn die Jungs haben bereits angekündigt im Herbst nach Europa zu kommen. Für mich ist "Semper Liberi" schon jetzt das Album dieses Sommers und ein weiterer Mitfavorit für den Titel "Platte des Jahres".

Autor: Jöran Kuschel

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