Stumfol - Pareto

Stumfol - Pareto

Nachdem wir ja in letzter Zeit vermehrt Singer / Songwriter aus Deutschland im Angebot hatten, wollen wir diese Serie natürlich gerne fortsetzen; wie sagt man doch so schön "Wozu in die Ferne schweifen...", ihr kennt das. Heute also aus dem beschaulichen Weingarten mit seinem neuen Album "Pareto".

Der Pareto-Effekt besagt ja bekanntermaßen, dass 80% der Arbeit an einem Projekt innerhalb von 20% der Gesamtzeit erledigt werden, während die restlichen 20% wiederum 80% der Zeit auffressen. Ob sich dieser Faktor auch auf Stumfols Album übertragen lässt, weiß ich natürlich nicht und, ehrlich gesagt, lassen wir lieber diesen Bildungsbürger-Quatsch und widmen uns der Musik. (Allerdings könnt ihr jetzt zumindest sagen, dass ihr was gelernt habt...)

Pareto besteht aus insgesamt 12 Stücken, die mal mit vollständiger Band, mal nur mit Gitarre, aber immer mir ner Menge Herzblut und einer sehr ansprechenden Stimme für diese Art Musik vorgetragen werden. Stumfol klingt ab und zu ein wenig nach dem großen Bob Dylan, allerdings nachdem dieser endlich mal beim Logopäden war und sein Nuscheln besiegt hat.

So, jetzt aber mal die üblichen "Diese Songs müsst ihr unbedingt hören"-Tipps abgegeben: Hierzu gehören auf jeden Fall das grandiose "Where The Heart Is", welches einiges an Mitsing-Potential liefert, das nicht minder großartige "Inner Beauty", das ja für mich, der Über-Song auf der Platte ist, sowie mit "Hold On" ein eher ruhiges Stück.

Überhaupt gelingt es Stumfol immer wieder, sich sowohl ruhig und zurückgenommen, als auch pompös rockig zu zeigen. Ein Beispiel für letzteres wäre hier wohl "Take You Back", welches einen sehr schönen Spannungsaufbau bis hin zu einem durchaus schmissigen Ende zieht. Im Gegensatz hierzu stehen die Songs, die eine Art Lagerfeuer-Stimmung herauf beschwören, ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen. Songs wie beispielsweise "Endless Love" schreien allerdings geradezu danach, sie mit ein paar Bier am Feuer nachzuspielen. Und auch das sehr gut gelungene "Changes", das einen melancholischen Abschluss von Pareto bildet, schlägt in diese Kerbe.

Pareto ist also ein Album, dass ich jedem nur wärmstens empfehlen kann, der sich für Männer mit Akkustik-Gitarre begeistern kann. Sehr schön, dass es, nachdem ja seit ein paar Jahren die US-Akkustik-Welle über Deutschland rollt, mittlerweile auch Acts wie , und eben gibt, die hier als Lokalmatadore die Gitarre hoch halten.

Autor: Jöran Kuschel

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