Nobody Exluded - Nachholtour

Dauergäste Exilia in Bochum

Konzertbericht: Exilia - Bochum, Riff, 29.01.2007

Das hat mal wieder richtig Spaß gemacht! Exilia waren mal wieder im Riff. Nachdem Masha und ihre Jungs 2004 und 2005 quasi Dauergäste in Bochum waren, war es letztes Jahr ziemlich ruhig. Nicht das eine Pause wollten, nein, die Pause war praktisch zwangsverordnet. Eigentlich sollte die Tour zum Album "Nobody Excluded" schon letztes Jahr stattfinden, ...

... aber an einem schwarzen Tag in Mailand zog sich Frontfrau Masha bei einem Sturz auf der Bühne einen doppelten Beinbruch zu. Autsch! Da war's natürlich erstmal aus mit der Tour. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben und deshalb werden zurzeit die Konzerte nachgeholt. Für uns ergab sich so die Gelegenheit in Bochum zu "begutachten".

Also erstmal Entwarnung! Masha rockt, wie man es von ihr gewohnt ist! Vielleicht ein bisschen vorsichtiger, aber das tut den Spaß an den Auftritten Exilias keinen Abbruch. Es sind diese Rhythmuswechsel, dem Wechsel aus hartem rockigem Gesang, den melodiösen Einschüben und die dann plötzlich in sich zusammenbrechende Stimme, die mich so faszinieren und das Publikum antreiben. Masha beherrscht diese Stimmungswechsel perfekt. Ihre adhoc einsetzenden Headbanging-Einlagen mit peitschenden Dreadlocks verleiten auch die hinteren Reihen zum dynamischen Kopfwippen. Bang, Bang!

Erst kurz vor der Tour stieß Bassist Mata zur Band und ersetzte Random. Mata sieht aus, wie man sich einen italienischen Metaller vorstellt. Das furchtbar "böse gucken" nimmt man ihn allerdings nicht ab, sein Lachen verrät, dass er sein Posing selbst nicht ganz ernst nimmt. Matas groovenden Basslines bestimmten zusammen mit Ale's Schlagzeug den eingängigen Rhythmus des Gigs. Zusammen mit den aggressiven Riffs von Gitarrist Elioalien bekommt man live Genre-Mix um die Ohren gehauen, dass selbst Begriffe "Crossover" oder "Nu-Metal" nicht mehr passen. Was soll's Genres sind sowieso für'n Arsch.

Neben dem Bass beherrscht Mata übrigens auch eine Akkumotorsäge mit der er einen Pappaufsteller einer gewissen Frau Hilton aus Paris in Stücke sägte. Es gab auch noch einige Polit-Slogans gegen einen George W., dessen Pappaufsteller wohl auch schon auf dem einen oder anderen Konzert dran glauben musste.

Also, ein Abend der echt Spaß gemacht hat. Auch wenn nicht jeden Tag in meinen CD-Player kommt, würde ich immer wieder hingehen. Live ist die Band echt Klasse und jederzeit zu empfehlen, einfach pure Energie.

Noch eine Anmerkung: Gespielt wird ein ausgeglichener Mix aus beiden Alben. Leider ist durch Mashas Beinbruch und die Verschiebung der Tour das letzte Album nicht mehr ganz aktuell, so dass die Band zurzeit nicht die selbe Öffentlichkeit hat, wie sie gehabt hätte, wenn der Unfall nicht passiert wäre. So scheinen die Konzerte nicht, wie auf den letzten Tourneen, alle ausverkauft zu sein.

Autor: Frank Reins

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