4 Termine mit Mustasch

Mustasch Martin unterwegs mit den Schweden

Konzertbericht: Mustasch - Dortmund, Live Station, 06.09.2008

Es war einmal: Am 16.12.2004 im Hamburger Logo gab es einen außergewöhnlichen Gig mit der Band Mustasch zu bewundern. Für mich war es damals das erste Mal, dass ich ein Konzert der Jungs sehen konnte. Bis dato hatte die Band eine EP „The True Sound Of The New West“ und zwei LP´s „Above All“ und „Ratsafari“ veröffentlicht.

Die Platten waren für mich schon der Hammer, aber was dann beim Konzert abging, war schier unglaublich. Man(n) und Frau sahen eine Band, die an diesem Abend bestens aufgelegt war und die so was von einen fetten Sound mitgebracht hatten. Dass ich dann anschließend vier Jahre auf die nächste Tour von Mustasch in Deutschland warten musste, hätte ich nie gedacht.

Nach einigen Meinungsverschiedenheiten und diversen Problemen mit dem ehemaligen Plattenlabel (Name wird hier nicht erwähnt), gab es dann kurzerhand "nur noch" in Schweden — der Heimat von Mustasch — Auftritte. Die Band wurde in den letzten Jahren in ihrem Heimatland so bekannt, dass sie im Jahr 2007 zur besten Rock-Band Schwedens gewählt wurde - wem wundert's ??

Nach fast vier Jahren war es jetzt wieder soweit und einer der besten Live Acts aus Schweden kam nach Deutschland auf Headliner-Tour zurück. Tja und da dachte ich mir, für jedes verlorenen Jahr, gibt es ein Konzertbesuch. Gesagt getan - von acht Terminen, die in deutschen Hallen stattfanden, war ich gleich viermal anwesend.

Mustasch, Ana - Bielefeld, Forum, 05.09.2008 (1. Termin mit der Band)

Auf diesen Abend habe ich nun fast vier Jahre gewartet und war dem entsprechend gespannt, wie ein Flitzebogen. Als Vorbands gab es aber erstmal die Band Ana die gute Songs, mit punk- und rockigen Einflüssen, runterbretterte. Die Stimmung von etwa 250 zahlenden Gästen wurde schon mal gut angeheizt. Die nächste Band mit dem Namens Sport kam dann so gegen ca. 22:15 Uhr auf die Bühne. Die Band war so was von langweilig und der Gesang dazu noch schlecht, dass ich mich in den Vorraum verpieselt habe. Weitere Kommentare erspare ich mir hier. Naja, vielleicht war es ja die Ruhe vor dem Sturm.

Nach zähflüssigen 45 Minuten und einer kurzen Unterhaltung mit der Tourmanagerin Frida ging es dann zurück zur Bühne um auf die Band zu warten. Und das Warten hatte um 23:20 Uhr endlich ein Ende - WELCOME BACK IN GERMANY - hieß es dann. Gäste, die direkt in die erste Reihe stiefelten, bekamen dann zur Begrüßung von den Bandmitgliedern ein Bier in die Hand gedrückt.

Und was soll ich sagen, das Warten hat sich gelohnt, nicht nur wegen des Biers. Eine spielfreudige und eine sehr gut eingespielte Band gab's bis 0.45 Uhr zu sehen, ganz zur Freude des Publikums. Begonnen wurde dieser grandiose Abend mit einem Intro und dann ging es mit "In The Night" und "Down In Black" direkt ab nach Vorne. Weitere Songs wie "Hunting By Myself", Accident Black Spot", "Parasite", "I Hunt Alone", "6:36", "Double Nature", "Monday Warrior" und "Into The Arena" folgten. Die Reihenfolge und weitere Lieder konnte ich mir nicht mehr merken, da ich einfach zu fasziniert von dem Ganzen war.

Der Sound lies an diesem Abend keine Wünsche übrig und gab den Liedern den nötigen Druck. Nach dem der Adrenalinspiegel Stetig bei mir anstieg und die Band ein Best Off Set hinlegte, das sich gewaschen hatte, kam es viel zu schnell dem Ende nah. Zum Abschluss durfte dann noch ein verrückter Fan die Bühne betreten und die letzte Strophe zu Black City ins Mikro brüllen und ein Bier gab es noch dazu. Das Publikum, bis auf ein paar wenige, ist zwar nicht so aus dem Häuschen gekommen, aber die Band wurde dennoch mit viel Applaus abgefeiert. (Kleine Bemerkung am Rande - der Verrückte, der war ich).

Mustasch, Ana - Dortmund, Live Station, 06.09.2008 (2. Termin mit der Band)

Heute ging es schon um 17:30 Uhr in die Live Station, denn es stand ein Foto- und Interview Termin mit der Band von Mustasch an. Den ersten Kommentar, den ich vom Sänger zu hören bekam, war dann auch - "Aaaahh the crazy guy from yesterday" - toll, der Ruf eilt mir schon voraus. An dieser Stelle ist noch vorab zu erwähnen, dass das Interview mit der Band super relaxt und klasse verlaufen ist. Mehr dazu gibt es demnächst auf unserer Seite.

So, jetzt aber wieder zum Konzertbericht zurück. Heute wurde zum Glück nur die Band Ana als Vorband gebucht. Das hatte den Vorteil, dass es nach dem Anheizen auch sofort in die Vollen gehen konnte. Leider hatte die Vorband heute keinen so guten Sound und das blöde Mikro viel dann auch noch kurzzeitig aus. Hatte die Band echt nicht verdient. Zum warmin'up des Publikums reichte es dennoch. War gespannt ob der Sound bei Mustasch genauso mies wird.

Als sich dann nach Ana die Live Station mit etwa 300 Gästen gefüllt hatte, ging es mit dem Hauptact weiter. Und was soll ich sagen, der Sound war fett. Vom ersten bis zum letzten Lied gab es Party pur. Mustasch überzeugten auch die letzten Zweifler in der Halle. Das Publikum, einschließlich mir, war heute außer Rand und Band. Heute sah man nur fröhliche und begeisterte Gesichter vor der Bühne rumspringen. Was heute Abend zum Besten gegeben wurde wollt ihr wissen - na, dann schaut doch einfach mal auf die Setlist, die hier mit abgebildet wurde. Einfach nur geil - mehr fällt mir zu diesem nicht Gig ein. Und wer die Band noch nie zuvor gesehen hat und heute nicht anwesend war, dem sei gesagt: Ihr habt eines der besten Konzerte verpasst, dass es je zu sehen und zuhören gab.

Auch der schönste Abend geht mal zu Ende, aber bevor es soweit war, wurde kurzerhand der Song "Into The Arena" aus dem Programm geschmissen und durch "I Lied" ersetzt. Was das Publikum nicht wusste, dass das Lied auf Wunsch eines Verrückten (na, ihr wisst schon wer) gespielt wurde. Ansage vom Sänger lautete dann auch wie folgt: "This Is The Song For The Crazy Guy Martin". Besser ging es nimmer und so bedankte ich mich für den Song und bekam auch gleich ein "Bitte schön Martin" zurück. Zu guter Letzt wurde zum Abschied "Black City" gespielt und Mustasch mit einem frenetischen Applaus verabschiedet.

Mustasch, Superchager - Köln, Luxor, 09.09.2008 (3. Termin mit der Band)

Leider waren heute nur 150 Gäste zu Besuch, was aber der Stimmung keinen Abbruch gab. Die Band war dann auch sichtlich überrascht wieder den gleichen Verrückten zu sehen. Es muss aber dazu gesagt werden, dass ich nicht der einzige war der sich die Band mehrmals angeschaut hat. Das spricht für die Band, würde ich mal behaupten!

Als Vorband war heute die Band Supercharger aus Dänemark zu Gast. Hut ab, die Jungs kamen Live super gut rüber. Rotziger Punkheavyrock war für 50 Minuten angesagt. Ein sehr guter Stimmungsmacher, die Vorband passte optimal zu Mustasch. Supercharger wurde dann auch mit viel Beifall in die Backstageräumlichkeiten verabschiedet.

Mustasch hatten heute ein paar Songs auf ihrer Setlist geändert. "Dogwash" und "Into The Arena" wurden diesmal zum Besten gegeben. Die Band veränderte wie immer durch spontane Aktionen des Sängers einige Songs. Einzelne Solies wurden verlängert oder abgeändert und man hatte das Gefühl, dass die Band niemals Müde werden wird. Durch die Abänderungen der Lieder war dieser Gig auch nicht mit denen der vorherigen Tage vergleichbar. Was Mustasch hier zeigte war mal wieder einfach nur Klasse. Und ich glaube das zeichnet die Band auch aus, kein Konzert ähnelt dem anderen. Allein dadurch schon, dass immer wieder die Setlist verändert wird, die Band sehr spontan auf der Bühne ist und das Publikum immer wieder mit einbezieht. Auch hier hieß es heute wieder, Moshen was das Zeug hält und ein "skal" auf das viele Bier, dass es von Mustasch gab. Einziges Manko in Köln war die schlechte Bühnenbeleuchtung und der Sound ließ auch ein wenig zu wünschen übrig.

Mustasch, Superchager - Hamburg, Logo, 17.09.2008 (4. Termin mit der Band)

Zurück zum Ursprung war das Motto von heute. Denn hier vor etwa vier Jahren begann ja, wie schon oben erwähnt, meine Verrücktheit zu Mustasch.

Als erstes, wie schon in Köln, eröffneten Supercharger die Abschiedsshow von Deutschland. Die Band kam diesmal noch besser als in Köln herüber. Mitten im Gig von Supercharger kam dann auch der Mustasch-Sänger Ralf, als kurze Showeinlage, auf die Bühne. Das Publikum war aber hier oben im Norden etwas unterkühlt und kam nur schleppend in Gang. Gegen Ende hin tauten dann aber doch ein paar Nordlichter auf.

Dann kam ... Mustasch ... und die fingen auch gleich wieder mit einer veränderten Setlist an. Diesmal ging es mit schleppenden und Black Sabbath angehauchten Gitarren und mit "In The Night" los. "Falling Down" und "Bring Me Everyone" fügten sich perfekt an. Mit "Down In Black" und "I Hunt Alone" wurde es musikalisch wieder schneller und aggressiver.

Nach dem die Hälfte der Spielzeit um war, wurde erst einmal von Ralf Gyllenhammar Whiskey ins Publikum gereicht. Anschließend kamen auch noch Superchcharger mit auf die Bühne und die Abschluss Party nahm dementsprechend seinen Verlauf. Jetzt wurden Whiskey gegen Gitarre oder Bier gegen Gesangseinlagen getauscht. Die Gute Laune der Musiker steckte dann direkt auch die ca. 230 Gäste an. Ralf legte sich dann auch bei einem Gitarrensolo auf den Boden nieder und trank dazu abwechselnd Whiskey und Bier. Nachdem dann fast der letzte Rest vom Whiskey aus dem Publikum zurück kam, hörte ich eine vertraute Stimme von der Bühne rufen "Martin, hast du schon Whiskey getrunken ?" - Ne, natürlich nicht - bei soviel Andrang ist es mir bis dahin nicht gelungen auch nur einen Tropfen abzubekommen. Aber Dank Ralf bekam ich dann die Flasche in die Hände. Oh Gott was für ein Gig. Nach Stagediving von Herrn Gyllenhammar kippte dann auch noch die Monitorbox von der Bühne runter. Wurde aber sofort durch den Verrückten wieder aufgebaut. Also das nenne ich eine Abschlussparty der besonderen Art.

Zum guten Schluss kam dann "I Lied" mit einem druckvollen Sound aus den Boxen gedröhnt und gab für mich dem Konzertverlauf das i-Tüpfelchen. Als letzten Kracher wurde einem dann aber noch "Black City" in super ultra langer Version um die Ohren gehauen. Das Lied wollte einfach nicht, Dank der ausufernden Party, zu Ende gehen. Unglaublich was sich jetzt auf der Bühne abspielte. Abspielte im wahrsten Sinne des Wortes. Die beiden Bands spielten sich in Trance, das Publikum feierte sich in Trance und wer wollte schon das Mustasch die Bühne verlässt - ich jedenfalls nicht !! Dann war aber doch Schluss und Man(n) und Frau musste sich damit abfinden. Als Dankeschön gab's dann auch noch ein persönliches Present von Mats in die Hand gedrückt.

Achtung, wer Mustasch in Deutschland doch noch live erleben möchte, der hat Glück!! Die Band kommt gegen Ende Oktober bis Mitte November nochmals nach Deutschland. Zusammen mit den Apocalyptischen Reitern, Honigdieb und einer weiteren Band gibt es dann, so hoffe ich, wieder die Vollbedingung.

Big Thanks and Greetings To:

  • Frida (Tourmanagerin): thanks for you help and for the many merchandise
  • Ralf Gyllenhammar (Vocals and Lead Guitars): thanks for the interview, photos and for the special Song "I Lied" and the Whiskey
  • Mats Johansson (Bass): thanks for lots of beer and for special present in Hamburg
  • David Johannesson (Rhythm Guitars): thanks for the good talk in Köln and i hope we see us on next tour
  • Mats Hansson (Drums and Percussion): thanks for the sleeping photos and for the CD signing in Dortmund

Autor: Martin Stöckeklopper

Konzert-Tipp der Redaktion: