Ralf, David, Mats (Mustasch) - 21.07.2012

Vor dem Live-Auftritt von Mustasch, haben wir uns die Zeit genommen, die Schweden mit ein paar expliziten und natürlich kritischen Fragen zu bombardieren. Ralf Gyllenhammar, David Johannesson, Mats Johansson stellten sich, wie erwartet, dem Ganzen entgegen. Es begann ein nettes, lustiges Pläuschen in gemütlicher Runde.

Ed: Hi Jungs, schön euch wieder zu sehen.

Ralf, Mats & David: Ja, schön euch auch hier wieder zu treffen.

Ed: Ihr habt seit kurzem mit Jejo Perkovic einen neuen Drummer. Was war der Grund für den Split mit Danne McKenzie und wie ist Jejo zu euch gestoßen?

Ralf: Als Danne zur Band stieß und eine gewisse Zeit dabei war, zeigte er sich von einer Seite, die Unruhe brachte. Wir haben dann als Band beschlossen getrennte Wege zu gehen. Letzten Endes haben wir uns als Freunde getrennt. Ja, auf der Hochzeit eines Freundes von mir haben wir Jejo getroffen. Er war Trauzeuge und hielt 'ne Rede und heulte ein wenig. Da haben wir zufällig entdeckt, dass er Schlagzeug spielt. Ja was soll ich sagen, der Rest ist Geschichte.

Ed: Ihr habt kurz nach der Veröffentlichung eures aktuellen Albums „sounds like hell, looks like heaven“ direkt Goldstatus in Schweden erreicht. Wie sehr hat euch das überrascht?

David: Ja, das ist schon überwältigend in dieser Zeit. Vor allem, wenn man bedenkt, das man Gold für so ein kleines Dingen erhält (David beschreibt die Größe der CD). Ja, das ist schon ein gutes Gefühl.

Ed: So um ein bis'l kritischer zu werden, muss ich mal die Frage von Martin loswerden. Seiner Meinung nach, gibt es nur drei gute Songs auf dem Album, die da wären „Speed Metal“, „The Challenger“ und „I don´t hate you“. Die Songs, die ihr im Mittelteil verarbeitet habt, sind eher „laff“ und nicht „Mustasch-typisch“. Seht ihr das genauso?

David: Hm. Ne eigentlich nicht. Es sind alles Mustasch-Songs. Natürlich ist es Ansichtssache, ob man dieses oder jenes Lied als gut oder schlecht empfindet.

Ralf: Ja das ist ja Martins Meinung. Ja ein, zwei Songs sind wirklich nicht so gut, aber ich mag „Destroyed by Destruction“ sehr gerne.

Mats: Ich finde alle Songs super. Magst du „Morning star“?

Ed: Ja Mats. Ich mag „Morning Star“ sehr gerne. Es ist ein guter catchy Rocksong.

Martin: Ich liebe „I don´t hate you“. Das ist für mich der perfekte Song auf dem Album.

Ed: Spielt ihr heute „I don´t hate you“?

Ralf: Ja, wir werden ihn heute spielen.

Martin: Dem Album fehlt so ein wenig der rote Faden. Wie seht ihr das?

Ed: Hattet ihr eine Strategie bei der Aufnahme des Albums?

David: Nun das mit dem roten Faden ist ja Martins Meinung. Aber, nee, wir hatten da schon einen genauen Plan von dem, was wir machen wollten. Wir haben die Lieder geschrieben, haben sie immer wieder gespielt, bevor wir sie überhaupt aufgenommen haben. Also, nicht nach dem Motto: mal so oder so. Das Einzige war, dass wir es selber aufgenommen haben und Ralf gegeben haben. Und dann zur Aufnahme geschickt haben. Das war’s.

Ed: Der Sound ist beim neuen Album anders, als bei älteren Mustasch-Scheiben. Es klingt ein wenig „kalt“ oder täusche ich mich da?

David: „Kalt“? Nein. Natürlich ist das neue Ding anders als die alten Platten. Wir hatten unterschiedliche Instrumente, Amps. Das Mixing war anders, aber ich denke eher nicht.

Ed: Bei „sound like hell…“ ist dieses Mal das Drumming komplett im Vordergrund. War das so gewollt?

Ralf & David: Ja, das stimmt. Es steht sehr „in front“.

Ralf: Ja, die Drums haben einfach mehr Power als die Gitarren und der Bass. Diese stehen hier eher mehr im Hintergrund.

Ed: Ihr arbeitet nun mit Eat Music zusammen. Wie und warum ist es dazu gekommen?

Ralf: Also wir haben unser Management nicht gewechselt. Eat Music ist einfach neu hinzugekommen. Wir sind Rock-Musiker, die spielen wollen. Wir haben keine besonderen Pläne. Wir wollen einfach in Deutschland spielen. Niemand hat sich so wirklich der Sache angenommen, bis eines Tages Eat Music angerufen haben. Sie möchten mit uns arbeiten und haben dabei nicht darum gebettelt. Das ist gut. Ja wir wollen erst mal ein Jahr zusammenarbeiten und schauen, wie es sich entwickelt. In Schweden weiß man einfach nicht, wie man hier in Deutschland arbeitet. Und mit den Jungs von Eat Music ist es einfach möglich, unsere Musik zu verbreiten und populär zu machen. Ich hoffe, es entwickelt sich zu etwas abgefahrenem.

Ed: Also, richtet ihr jetzt euren Fokus auf Europa?

Mats: Ja. Deutschland, Europa und dann mal sehen… (grinst).

Ed: Wie sehen die Zukunftspläne von Mustasch aus?

Mats: Wir möchten in Europa größer werden. Wir werden im November wieder zurück sein, um unsere Europa-Tour zu machen. Wir werden so circa 50 - 60 gigs in ganz Europa spielen und dann im Dezember in Skandinavien. Das ist so der Plan.

Ed: Welche Band oder Bands wollt ihr als Support mitnehmen?

Mats: Wir werden auf Tour mitnehmen.

Ed: Würdet ihr auch schwedische Bands mitnehmen?

Mats: Nein nur Supercharger.

Martin: Das ist eine super Band.

Mats: (grinst) Ja.

Ed: Spielt ihr dieses Jahr noch mehr Festivals?

Mats: Nein, nur das hier.

Ed: Wie sieht es aus mit nächstem Jahr?

Mats: Das ist noch ein wenig weit weg. Das kann ich dir noch nicht beantworten.

Mathias (Fasten Seat Belt – Freund von Musikinstinkt): Ihr habt mehrmals euer Lineup gewechselt. Ist Mustasch so stark, dass es die Band noch in fünf bis zehn Jahren gibt?

Mats: Ja, wir hoffen doch.

Ralf: Ja, Wir wollen nicht irgendwo arbeiten. (Zitat Ralf: “I will rock ´til i die – I can´t do anything else”). Das ist mein Beruf. Jungs ich muss euch jetzt verlassen. Ich muss das Equipment aufbauen. Danke Schön.

Ed: Bitte schön.

Ed: Noch mal zum Album. Würdet ihr irgendetwas ändern wollen?

Mats: Ja, wir haben Pläne für nächste Album.

Ed: Wollt ihr das neue Album in gleicher Weise angehen wie das Jetzige?

David: Wir werden es nicht großartig verändern. Es wird mit Sicherheit ein „Update“ geben, aber es wird Rock `n` Roll im weitesten Sinne bleiben. Es sollen Catchy-Songs mit dem Sound entstehen. Ralf singt so, wie er es kann und wir spielen so, wie wir es eben können. Hoffentlich werden es ein paar mehr „Hit“-Songs. Wir haben vier brillante Lieder.

Ed: Wann werden die Songs insgesamt spruchreif werden?

David: Es wird so im Oktober nächsten Jahres sein. Da sollten wir dann das neue Album fertig haben.

Mathias: Welche Unterschiede bestehen zwischen den Gigs in Deutschland und Schweden?

David: In Deutschland spielen wir sehr gerne. In der Regel sind es fast immer 6 von 7 Tagen die Woche, während uns in Schweden gerade der Freitag oder Samstag manchmal auch noch der Donnerstag bleibt. Ich hasse das vor allem, wenn du eine Tour spielen willst und dir dann nur drei Tage angeboten werden.

Mathias: Wie läuft denn der Verkauf des neuen Albums? Gibt es da auch Unterschiede europaweit?

David: Ja. Es gibt Unterschiede insofern, dass es hier in Deutschland sehr gut läuft. Ja die Leute in Schweden kommen und wollen sich voll laufen lassen, während hier die Leute sich ein paar Biere genehmigen, um dann die Musik und die Show zu sehen.

Mathias: Die Band besteht ja schon eine lange Zeit. Welche Fans kommen denn zu euren Auftritten?

David: Man kann sagen, dass circa 40 % gute Freunde sind und natürlich viele neue Fans.

Mats: Ja die Leute zeigen sehr viel Interesse an unserer Musik.

Ed: Werdet ihr heute nur neue Songs spielen?

Mats: Wir werden paar Neue aber natürlich auch paar ältere Stücke spielen.

Martin: Hauptsache ihr spielt nicht „I´m frustrated“.

Mats: (furz-trocken) Nein.

Martin: Ihr wisste ja „I don´t hate you“. Grosses Gelächter in der heiteren Runde.

Ed: Ja, Jungs dann danke ich euch für dieses Interview und man sieht sich noch später beim Auftritt.

Mats: Jawohl. Wir schwatzen miteinander dann bestimmt bei unserer Club Tour Ende des Jahres.

Und so war uns dann allen anschließend dran gelegen ein Bierchen zu genehmigen.

To Mustasch: See us guys on your tour 2012! Hellyeah!

Autor: Eddie Sharik

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