Dortmund Police are real rock'n roller!

The Carburetors lassen es in Dortmund krachen

Konzertbericht: The Carburetors - Dortmund, Paint House, 18.11.2008

The Carburetors vor meiner Haustür in Dortmund, klar da musste ich hin, auch wenn es in diesem Jahr schon das dritte Mal war, dass ich Jungs live sehen durfte. Und ich muss sagen, jedes verdammtes einzelne Mal haben die Carburetors mich begeistert. Eigentlich fand ich es sogar jedesmal besser, denn langweilig kann es bei den Jungs nie werden.

Wenn Musiker Eddie Guz, Chris Nitro, King O'Men, Kai Kidd und Stian Krog heißen bzw. sich so nennen und dann eine Band gründen und unter dem Motto Fast Forward Rock'n Roll ihre Songs schreiben, da kann das Ganze ja nur mächtig nach vorne gehen. Zunächst gab es aber ein Problem zu klären: Wo ist verdammt nochmal das Paint House? Ah, das alte Sacre Coer im äußersten Dortmunder Norden. Okay, schön dass es den Laden noch gibt! Offensichtlich waren wir nicht die Einzigen die dieses Problem zu lösen hatten, die Bands waren ein wenig spät dran und so gab's für die schon Anwesenden erstmal den Soundcheck.

Auf mussten wir dann noch ein wenig warten, zunächst durften wir uns von Slam & Howie beschallen lassen. Die sympathischen Schweizer hatte ich schon letztem Samstag auf Lutz Vegas Birthday Bash gesehen, und irgendwie machen die super Spaß. Die Vier stehen auf der kleinen Bühnen und verbreiten mit ihrem Country-Rock erstmal eine gehörige Portion gute Laune. Einen Vergleich mit den "The BossHoss" müssen sich die Schweizer schon gefallen lassen, aber ich denk mal, dass dürfte ihnen nicht wehtun. Slam & Howie tun nicht ganz so auf amerikanisch, wie die etwas erfolgreicheren Deutschen, dafür konnten wir über ein paar ironische Zwischendurch-Kommentare bezüglich des aufgebauten Sets gut lachen. Hoffe die Amps haben's überlebt.

Nach den Schweizern kamen denn endlich "The Carburetors" auf die Bühne und nach den ersten 3 Takten des Openers "Burning Rubber" war wohl allen Anwesenden klar, wo die Reise an diesem Abend hingehen sollte. Volldampf-Rock'n Roll, mit allem drum und dran und vor allem mit Posen, Posen, Posen! Auch wenn sich nur ca. 30 Personen ins Paint House verirrt hatten, Eddie Guz und seine Mannen rockten, wie auf einem 20.000-Leute-Festival. Rock'n Roll For Ever, besser kann man den Rock'n Roll heute nicht repräsentieren!

30 Leute, aber auch 30 mitsingende und begeisterte bzw. beigeisterungsfähige Fans, also quasi 100% Mit-Rock-Quote. Die Norweger haben das Publikum einfach im Griff. Eddie und Stian rockten was das Zeug hält, Eddie immer, wie es sich gehört, mit einem Bein auf den Monitorboxen. Die Boxen sind laut Slam & Howie sowieso nur da um von den Carburetors in die Luft gesprengt zu werden, okay ?! Kai Kidd streift immer wieder durchs Publikum und rockt mit den Fans, während "King O'Men" einfach nur cool seinen Bass bearbeitet. Cool? So cool, der pinkelt Eiswürfel. Herrlich diese Rock'n Roll-Cliches!

Als dann kurz vor 12 die Polizei auftauchte, befürchtete ich schon dass der Abend abrupt enden könnte, aber nach einer kurzen Verhandlung wurde sich offenbar auf eine Zugabe von 3 Songs geeinigt. Kommentar: "Dortmund Police are real rock'n roller." Wo Eddie recht hat, hat er recht, ich glaube auch ein Mitwippen beim Polizisten gesehen zu haben. Also, gab's ein um 2-3 Songs gekürztes Set, was soll's. Dafür wurde die Show noch mal intensiviert, Kai Kidd reitete auf Fan-Schultern durchs Publikum, kletterte auf eine Boxenturm (Türmchen) und statt Feuerspucken versuchte er zwei geschüttelte Biere gleichzeitig zu trinken. Die Solis von Kai und Stian schaute sich Eddie letzlich aus dem Publikum heraus an.

Fazit: Diese Band ist live der absolute Hammer, Dampfwalzen-Rock, äh Entschuldigung V8-Big-Block-Rock vom Feinsten und die Vereinigung aller vorstellbaren Rock'n Roll Cliches, Gracias Jungs!

Autor: Frank Reins

Konzert-Tipp der Redaktion: