Beeindruckender Chuck Regan supportet Muff Potter

Der „Hot Water Music“-Frontman gibt sich in Dortmund die Ehre

Konzertbericht: Chuck Ragan - Dortmund, FZW, 11.09.2009

Nach dem die ein tollen Gig vor einem halb vollen FZW abgelegt hatten und die Jungs ihre Klamotten zusammengepackt hatten, gab's wohl ein paar Probleme mit dem Soundcheck. Chuck Ragan und seine Band hatten viel Zeit, sich das neue FZW von der Bühne aus anzuschauen. Mit Verspätung, aber dafür mit schon reichlich Publikum ging es dann los.

Endlich hatte ich mal die Gelegenheit den "Hot Water Music"-Frontmann bei einem Solo-Gig zu sehen. Vor 2 Jahren im alten FZW hatte ich ihn ja leider verpasst. "Solo"? naja, Chuck Ragan ist mit Band unterwegs und diese ist inklusive Chuck auf mittlerweile 7 Musiker angewachsen. Digger Barnes mal mit Akustik-Bass mal mit Strom, Jon Gaunt mit Bart und Geige, ein Keyboarder, ein Schlagzeug, eine Zither, E-Gitarre und Chuck Ragan mit 'nem akustischen 6-Saiter plus Mundharmoniker. Ich glaube jetzt habe ich die Bühnenbesetzung komplett.

Früher Sänger einer "Post-Hardcore-Band", heute Kopf eines US-Folk/Country-Projekts? Hm, scheint für Chuck kein Problem darzustellen. Seine energetische, heisere und markante Stimme passt zum Einen und auch zum Anderen. Gerade in der Tradition des politischen Folk, der Folk der Arbeiterklasse fühlt sich Chuck zu hause. Und schaut man sich diese ursprüngliche Form des Folkrocks an - Musik von und für's Volk - dann ist der Schritt vom Hardcore ja auch kein Großer.

Chuck Ragans Stimme ist echt faszinierend, unglaublich wie diese dreckige Stimme solche Emotionen in eine so große Halle transportieren kann. Ob mit Band oder ohne, scheint da kaum ein Unterschied zu machen. Auch wenn seine Jungs auf der Bühne nicht schlecht sind und sich zum Teil auch stilecht in Szene setzen, sie bleiben heute einfach eine Begleitband. Chuck unterlässt es natürlich nicht, sich ordentlich bei den und Muff Potter zu bedanken. Besonders für seine "Freunde" von Muff Potter hat Chuck laufend dankbare Worte in Petto.

Leider ist der Mann heute, aufgrund der Startschwierigkeiten, ein wenig unter Zeitdruck, so dass alles viel zu schnell wieder vorbei ist. Schade, hätte ich mir echt noch gut um einiges länger anschauen können. Mit "The Boat" gab es zum Schluss noch mal einen richtigen Kracher, bei dem das Publikum auch so richtig mitgehen konnte. Zu Muff Potter habe ich mich dann via Merch-Stand Richtung Heimat verdrückt, hoffe das war kein Frevel an diesem Arbeit.

Fazit: beeindruckender Gig, klasse Mann, geile Stimme, wenn Chuck demnächst mal wieder in der Nähe ist, werde ich auch wieder da sein!

Autor: Frank Reins

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