Arschtritt-Rock vom Feinsten

Powderhog spielen umsonst und draußen in Duisburg

Konzertbericht: Powderhog - Duisburg, Rage against Racism, 24.05.2008

Powderhogs Debüt-Album ist schon seit längerem der Dauerläufer in meinem CD-Player, Arschtritt-Rock vom Feinsten. Aber leider war die damalige Deutschland-Tour irgendwie an mir vorbeigegangen, umso geiler dass die Dänen nun für umsonst und draußen auf dem "Rage against the Racism" um die Ecke in Duisburg spielten. Also, ab nach Duisburg rocken gehen!

Wir waren da, leider noch nicht, die Jungs mussten zunächst ein mittelgroßes Problem lösen, ein defektes Navi und kein Plan wo's hingeht. Also mussten "Crikey" ein wenig länger spielen. Und dann wurde blitzschnell aufgebaut, viele Hände der RAR-Crew taten ihr Bestes. Nur noch ein Soundcheck der minimalen Art: eingestöpselt, "Ich hör was, du auch" - passt. Und ab ging's!

Volldampf von der ersten Sekunde, Wüsten-Rock, immer straight forward, genau mein Ding. Okay, ein großer Teil der RAR-Besucher war hier wohl ein wenig überrascht, da das restliche Festival-Line-Up eher Richtung Death und Thrash-Metal ging. Aber es zeigten sich doch Einige so flexible, dass nach einer Lockerungsphase recht ordentlich gepogt und gerockt wurde.

Johnny Houmarks rotzige Stimme ist live noch ein wenig Testosteron-haltiger als auf CD-Konserve und dass scheint sich auch auf die restlichen Bandkollegen auszuwirken. Jeppe und Jesper, die beiden Gitarren bei Powderhog, posten was das Zeug hielt. Jesper Borg, immer cool und very böse guckend, mal mit Fluppe im Mund, mal ohne, aber immer Billy Idols Oberlippe imitierend, beeindruckte immer wieder mit seinem Gitarrenspiel. Herrlich z.B. die eingängigen und sauberen Riffs bei "a thousand ways out of here".

Jeppe an der zweiten Gitarre steht ihm im Posen um nichts nach, da wird der eine oder andere einzelne Akkord mit einer riesen Geste eingeleitet und kaum ist die sechste Saite angeschlagen, muss sich auf die nächste Pose konzentriert werden. Herrlich! Gespielt wurden einige Songs des mit dem Bandnamen betitelten Debüt-Albums und auch ein Stück des bereits in Planung befindlichen 2ten Albums. Leider mussten einige Songs aufgrund der Verspätung ausfallen und trotz Zugabe-Rufe aus dem RAR-Publikum ließen sich die Organisatoren nicht für eine kleine Verlängerung des Powderhog-Auftritts erweichen, schade!

Fazit: Ich war echt gespannt auf Johnny und die Jungs von Powderhog und ich kann nur sagen, wer Bock auf straighten Rock'n Roll hat, der sollte im Herbst nach Powderhog-Gigs in seiner Nähe ausschau halten, und wenn ich Bands für ein Rock-Festival suchen würde, wüsste ich auch wo ich anfragen würde ! Danke an das RAR dass ihr euch auf Powderhog eingelassen habt!

Autor: Frank Reins

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