Einmal das Gehirn durchpusten, bitte!

S.N.O rocken in Lünen und Münster

Konzertbericht: Stonewall Noise Orchestra - Lünen, Das Greif, 13.10.2017

Zweimal S.N.O. – einmal Lünen, einmal Münster und beide Gigs so richtig heftig gut. Eigentlich wollte ich die beiden Gigs nur genießen und mal nichts schreiben, aber was die Schweden da wieder abgeliefert haben, verdient hier einfach eine kurze schriftliche Musikinstinkt-Nachlese – Mannomann, war das ein geiles Wochenende.

sind ein Phänomen. Es gibt Orte, da spielt die Band vor 5 Leuten und einem Hund, und dann gibt es Städte, da haben sich die Schweden durch Mundpropaganda und beharrliches Wiederkommen eine solche Fanbase aufgebaut, dass bei einem Gig dort einfach die Hütte brennt. Zwei dieser Orte sind das Rare Guitar in Münster und das Greif in Lünen. Rufen die Heavy-Rocker zum Gig, übernehmen die SNO-T-Shirt-Träger die Venues. Konzerte werden dann zu „Familien“-Treffen, man kennt sich und besucht sich gegenseitig. Dass wir bei Musikinstinkt ein wenig SNO-affin sind, sollte sich ja rumgesprochen haben. Also, waren wir natürlich auf beiden Gigs.

Zunächst ein Freitag-Abend Gig in Lünen. Zum Aufwärmen spielen Here We Stand aus dem Münsterland. Im großen und ganzen ein ordentlicher Support, wobei es die Jungs natürlich schwer haben. Dann aber das Warten auf den schwedischen Groove-Lieferdienst. Und die Jungs haben geliefert, aber so was von geliefert! Natürlich einige Kracher vom letzten Album The Machine, The Devil & The Dope, wie „Stone Crazy“, „Superior #1“ oder „Welcome Home“, aber natürlich auch einige echte Klassiker wie „Skyscraper Moment“ oder „Sideshow Messiah“.

Die Band stand, wie so oft, wieder vollkommen unter Strom. Gitarrist Micke nach dem halben Gig klätschnass geschwitzt und sein Gegenüber Snicken nicht minder nass und vollkommen abgetaucht im Gitarrenspiel. Basser Jonas blässt derweilen mit seinen ca. 250 Röhren-Watt die Bässe aus dem Hedel/Mono-Amp direkt in die Magengruben des Publikums. Und dieses braucht nicht zweimal gebeten werden, es rockt, tanzt und moscht vom ersten bis zum letzten Song. Drummer Mr. Pillow bearbeitet unermüdlich seine Felle und rummst gegen seine riesige Bassdrum. Ich liebe diese trockenen Wumms.

Nun, aber mal eine Lanze gebrochen für Sänger Tony. Wenn ein Sänger den Job eines anderen übernimmt, ist das nur selten einfach. Und wenn dieser Vorgänger dann auch noch „Singe“ war, der bei SNO-Fans mal so ganz hoch im Kurs stand, dann wird es richtig schwer. Aber ... Tony ist angekommen. SNO sind wieder eine Einheit. Alles passt. Und wie immer in Lünen, wurde der Abend noch lang ... sehr lang. Lünen ist SNO-Land!

Tiefe Ringe unter den Augen am nächsten Tag in Münster. Aber – scheiß drauf – Abends ist die Band wieder fit und es wird gerockt bis der Arzt kommt. Schwedischer Tour-Biorhythmus. Gig-Organisator Marco lies es sich diesmal nicht nehmen, bei zwei Songs die Bühne zu entern und Sänger Tony am Mikro zu unterstützen. Geile Sache, Marco - wie sage ich es nur? „Das hatte noch etwas Potenzial nach oben“ ;-)

Fazit: sind einfach eine absolut klasse Live-Band – Es macht Spaß den Jungs zuzuschauen – und der Sound der Band ist von aller erster Güte!

Die Setlisten (so ungefähr):

  • Chemical Sky
  • Die Die Die
  • Stone Crazy
  • Superior #1
  • Black Cat Bone
  • Welcome Home
  • Skyscraper Moment
  • Into The Fire
  • Don't Blame The Demons
  • The Machine, The Devil & The Dope
  • Sideshow Messiah
  • A Song For A Fool
  • Clone Baby
  • ------------------------
  • Dead Eden

Autor: Frank Reins

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