Ektomorf - Redemption

Ektomorf - Redemption

Die Tribal-Metaller holen mit Redemption die Rute aus dem Sack! Und das rechtzeitig zu Weihnachten...Na das wird ja ein besinnliches Fest. In Ungarn gibt es sehr feinen Groove-Metal, das ist nicht neu. Dass der Stil nahe der Ikonen aus Brasillien ist, weiß jeder. Dass die Kapelle ihr Handwerk kennt, aber eben auch.

Das ist auch jetzt nicht anders. Weitere Parallelen gibt es, wenn man die zentrale Figur beider Bands betrachtet, aber hier geht es ja um die neue Scheibe Redemption, die heute am 17.12. raus ist.

Eine "Erlösung" kann man mit ihrem Werk auf jeden Fall hinbekommen, nämlich in Form von überflüssiger Energie, die in Nackenschmerzen und Krämpfen in 2 bestimmten Fingern enden wird. Der Opener "Last Fight" zeigt schon, wie die Art der Bezahlung aussehen wird. Es wird nicht gestundet, sondern direkt in den Kopf überwiesen. Die markanten Vocals von "Zoli" Farkas (nicht "Zoli" Téglás) bestimmen das Geschehen, ähnlich wie bei Max Cavalera drückt er den vokalzentrierten Songs seinen Stempel auf und hat trotzdem noch Platz für die anderen Mitglieder fette Hooklines zu plazieren.

Eine kleine Verschnaufspause bekommt man bei "I Am In Hate", bevor es wieder richtig richtig böse mit "Never Should" wird, man denkt schon dies könnte der erste Höhepunkt sein und ist sich sicher, da das Tempo erbarmungslos angezogen wird und Zoli wiederholt brüllt: "Burn The House Down!". Ja, so muss es sein!

Gut, dass man es nicht getan hat (noch nicht!). "Sea Of My Misery" ist dann schon eher eine ruhige Nummer mit rauchiger Stimme zusammen mit Akustik-Gitarre (persönliche Hörempfehlung: Days Of The New) und auch gleichzeitig die aktuelle Single.

Nach der kurzen Verschnaufspause geht es wieder schön mit Tempo weiter im guten alten groovigen Gedresche. Und da darf ein Lied "Revolution" inmitten dieses energetischen Ausrufezeichens nicht fehlen. Ich bin sowieso zu diesem Zeitpunkt der Platte bereit überall eine Revolution anzuzetteln, vor allem in Ungarn.

Wie man es auch dreht, das Album hat keinen wirklichen Schwachpunkt, in den ruhigen, wie auch in den harten Teilen. In den ruhigen Parts glaubt man fast Corey Taylor hätte seine Hustenbonbons im Proberaum der Ungarn vergessen, aber das scheint nur oberflächlich der Fall zu sein. Für "The One" hat man sich als Verstärkung Danko Jones in das Boot holen können, vielleicht das einzige Lied, das ein wenig zusammengesetzt wirkt. Egal, bis zum Ende ("Anger") gibt es pure Energie und Aggressionen, die verarbeitet werden können. Der Hörer des Silberlings wird nie wirklich losgelassen.

Seit Cavalera Conspiracy und Omen-Soulfly sich mutwillig wegbewegt haben, erfüllt "Redemption" meine Erwartung an diese Art von Metal, der abwechselungsreich, aggressiv und melodisch sein kann. Alles in allem ein Muss-Kauf, wenn es das 13. Gehalt zulässt.

Autor: Hendrik Grunwald

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